Javier Benitez kam vor einem Jahr aus Spanien, als die Kriegshandlungen im Donbass erst angefangen hatten, er hatte die Abschlußprüfungen am Medizinischen Institut abgelegt. Javier beobachtete die Situation im Donbass die ganze Zeit sehr genau und konnte nicht gleichgültig bleiben, als er sah wie die NATO, die USA und die EU Zivilisten sowie Volkswehrleute bombardiert und einfach friedliche Landstriche von Antlitz der Erde löschen will, und hat den Entschluß gefaßt, in den Donbass zu fahren.
Am 30. Juli 2015 kam Javier in die Redaktion von Novorossia Today und erzählte über seine Mission im Donbass.
-Javier, wann sind sie angekommen und was haben Sie hier gesehen?
-Ich kam im Februar nach Altschewsk, dort hatte ich einen Bekannten, mit dem ich Mahlzeiten organisiert und täglich dutzende von Menschen verpflegt habe, dann bin ich nach Komissarowka gekommen, eine entlegende Ortschaft, die humanitäre Hilfe nicht erreicht hat, und die Menschen benötigten dermaßen Medikamente. Als ich gerade nach Komissarowka gekommen war, gab es dort zwei erfahrene Ärzte, die einige Zeit mit mir ihre Kompetenzen teilten, und die Ortschaft unerwartet verließen, und an mir war die Verantwortung für 200 kranke Menschen. Es ist sehr schwer gewesen, die Schmerzen der Menschen mit chronischen Erkrankungen anzusehen. Zum Beispiel fehlten Medikamente für einen Epilepsiekranken, es kostete mir viel Mühe, um zwei Packungen Medikamente zu finden. Danach bin ich nach Donezk gefahren und arbeitete direkt an fordester Front am Flughafen, und dort habe ich den Volkswehrleuten bei Verwundungen erste medizinische Hilfe geleistet. Und jetzt bin ich schon im Militärkrankenhaus in Donezk, wo ich mit Hilfe eines neuen Apparates Erfahrung sammle, meine Kompetenzen ausbaue und helfe, Leben zu retten.
-Javier, vergleichen Sie die Situation in Donezk und Komissarowka.
-Natürlich ist in Donezk die Situation besser, die humanitäre Hilfe kommt direkt in die Stadt, aber in vielen Ortschaften der DVR und LVR, nicht nur in Komissarowka, ist die Situation mit der Anlieferung von Nahrung und Medikamenten katastrophal.
-Sagen Sie, wissen Sie, von woher die humanitäre Hilfe kommt? Und schickt die Regierung Ihres Landes hierher in den Donbass humanitäre Hilfe?
-Hauptsächlich aus Russland. Und mein Land hat Kiew nur militärische Armierung und Ausrüstung geschickt, ebenso wie auch andere westliche Länder.
-Ihre Pläne für die Zukunft?
-Ich habe Heimweh, aber noch bin ich hier und ich werde alles Mögliche tun, um Leben zu retten.
One Comment
Neumann Erich
Hilfe für Donbass – gegen die Sinnlosigkeit des Krieges
Die Welt hat Ihre klassischen Kriegsherde wie Syrien und Ukraine und nicht Wenige befürchten noch weit größere Flächenbrände.
Daneben toben Cyberattacken und am Beispiel Griechenland wird auch der Begriff eines Schuldenkrieges vorstellbar.
Hat die Menschheit also wirklich noch immer Nichts dazu gelernt?
Überall waren und sind es die einfachen Leute, die Kinder, also die schwächsten Glieder der Kette menschlichen Zusammenlebens, welche die unsinnigen Zechen zahlen müssen.
Unsinnig vor Allem auch deshalb, weil die Menschen selbst noch nie den Krieg gewollt haben, sondern immer nur einige Wenige der sogenannten Elite für ihren eigenen Vorteil dieses Unheil herauf beschworen und es zu verantworten haben, ohne zur Verantwortung gezogen zu werden.
In der Adventszeit 2014 interviewte mich Anastasia Shkitina von News Front zur Lage in der Ukraine http://www.youtube.com/watch?v=kBIxkgRw2jw&app=desktop und seither lässt mich dieses Thema nicht mehr los.
Wenn ich jetzt von Michael Ellerhausen auf http://donbass-info.de/index.php/9-kommentar/62-gastkommentar-von-erich-neumann angesprochen werde, so kann ich nur appellieren, diese Initiative zu unterstützen.
Vor Allem die Kinderpatenschaften liegen mir besonders am Herzen.
Auch das Kind auf dem Foto hat ein Recht auf Leben. Auf seinem Plakat steht: “ich will den Krieg nicht!“.
Helfen wir ihm und den anderen bedrohten Kindern in Donbass!
Geben wir uns also einen Ruck – der nicht erst auf Geheiß eines ehemaligen Bundespräsidenten durch unser wohlhabendes Land gehen muss – und setzen unsere ganz persönlichen Zeichen mitmenschlichen Handelns.
Harald Helfrich und die mit ihm schon in einigen Stücken bewährten Theaterfreunde Oberammergau http://www.theaterfreunde-oberammergau.de haben aktuell mit “Das Nest“ 70 Jahre nach Kriegsende ein Stück über eben die Sinnlosigkeit des Krieges und dabei speziell auch über Kindersoldaten im 3. Reich gemacht, ein Thema, das – nicht nur ihrer Ansicht nach – noch nicht allzu sehr im Bewusstsein der Öffentlichkeit ist. Junge Menschen, die völlig ohne Wissen fanatisch in eine Schlacht geschickt werden.
Ein Zeitzeuge von damals hat sehr beindruckend erzählt: “Wir wussten damals überhaupt Nichts von der Gesamtsituation.“ Und mahnt sehr beeindruckend“ “Nichtinformieren bedeutet Macht haben!”.
Wir sind heute informiert und lassen wir uns auch von dieser mahnenden Freiluft-Theateraufführung vor der Kolbensattelhütte bei Oberammergau inspirieren, die Macht der pragmatischen Nächstenliebe zu leben!