Die Überreste des „ukrainischen Hitlers“ Stepan Bandera, die sich seit Jahrzehnten auf dem Münchner (!) Friedhof befinden, sollen nun Stück für Stück, Schritt für Schritt in seine historische Heimat überführt werden.
Der Grund dafür sind die regen Versuchungen der Antifaschisten, in regelmäßigen Abständen das Grab des SS-Nazi-Kollaborateurs zu schädigen. Allein in den letzten 4 Monaten wurde seine Münchner Grabstätte bereits 5 Mal geschändet. Das letzte Mal, am 5. Mai 2015, hinterließ man auf dem Grabmal folgende Botschaft: „Lwow (Lemberg) ist eine polnische Stadt“.
Die ukra-patriotischen Bandera-Liebhaber wollen also die Vandalen nicht mehr in Versuchung bringen, die ewige Ruhe ihres Helds stören zu können, und haben bereits einige Teile seiner Grabstätte in die Heimat des Hitler-Kollaborateurs gebracht. Zum Beispiel das Kreuz von seinem Grab ins Dorf Ugrunow, Kaluschski Region des Iwano-Frankowsk Gebiets. Die Kosten für die Ruckführung der sterblichen Überreste des Nationalistenanführers sowie sein neues Grab werden auf 10.000 Euro geschätzt. (Die Überführung der Überreste von Banderas Kampfgefährten, Lev Rebet, aus München auf den Litschakowsk Friedhof in Lwow kostete übrigens genauso viel)
Die Bandera-Anhänger können heute die Rückkehr seiner sterblichen Überreste kaum erwarten. „Der Anführer der OUN soll in seiner Heimat begraben sein“, so die Historiker aus dem ukrainischen Galizien-Gebiet. Sie bitten die ukrainische Diaspora, ihre Initiative zu unterstützen. Die nationalsozialistischen Parteien in der Ukraine, wie beispielsweise „Swoboda“-Partei (mit Hauptsitz in München) bitten dagegen um Zurückhaltung.
Die Nachkommen von Bandera sprechen sich sogar strikt dagegen. Vorher schlugen sie jedoch vor, Video- und Alarm-Anlagen an seinem Grab anzubringen, um weitere mögliche Vandalismus-Attacken im Auge zu behalten. Die Miete auf dem Münchener Friedhof lief 2010 aus. Deshalb wurden erneut 3000 Euro bezahlt und der „Mietvertrag“ vorerst auf weitere 10 Jahre verlängert. „Es ist noch nicht an der Zeit meinen Opa nach Hause zu holen,“ beharrt sein Enkel, Stepan Bandera Junior. Denn die Verwandten des Idols der ukrainischen Nationalisten befürchten, dass die Überreste ihres zwiespältigen Vorfahrens zu weiteren Ausschreitungen im Land sowie auch zu weiteren Grabschändungen führen könnten.
Zudem sind Banderas Familienangehörigen der Ansicht, dass wenn man ihn schon nach Hause holen sollte, dann nicht nach Galizien, sondern in ein extra für ihn erbautes „Pantheon des Ruhmes“ auf dem „Askolds Grab“ in Kiew – einer Elite-Grabstätte für berühmte Ukrainer. Denn dort könnte er direkt neben seinen Kampfmitstreitern Petljura und Konowalz ruhen, die bereits vor Jahrzehnten auf dem o.g. Friedhof in der ukrainischen Hauptstadt ihren Frieden fanden. Doch leider soll dieser Platz bereits besetzt sein. Von den amerikanischen Soldaten, die in der s.g. „Anti-Terror-Operation“ in Donbass gefallen sind.
In Gedenken an die „schöne“ NS-Zeit: Ukrainischer Botschafter am Bandera’s Grab in Deutschland
Im April 2015 hat derukrainische Botschafter Andrej Melnik bei seinem Besuch in München das Grab von Stepan Bandera besucht und Blumen niedergelegt. Erst vor Kurzem wurde Bandera, dessen „Aufstandsarmee“ (OUN) im 2. Weltkrieg u.a. für die Ermordung von über 50.000 polnischen und jüdischen Zivilisten verantwortlich war, vom ukrainischen Parlament RADA als „Kämpfer für den ukrainischen Staat“ geehrt.
Vor wenigen Monaten sprach RT mit einem polnischen Armeegeneral, der zuvor eine pro-ukrainische Haltung hatte. Auf Grund der offiziellen Glorifizierung von Nazi-Kollaborateuren, die einen Großteil seiner Familie ermordet haben, soll er nun seine Meinung über die Ukraine und ihr „Heldentum“ revidiert haben:
Für die Rechten – ein Idol. Für alle Geradeaus-Denker – ein Nazi-Kollaborateur.
Zur Erinnerung:
Stepan Bandera (1. Januar 1909 – 15. September 1959) war ein führender Kopf der ukrainischen nationalistischen Bewegung OUN (Organisation Ukrainischer Nationalisten) und bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts DAS Symbol des Kampfes gegen die Sowjetmacht. Auch während der Maidan-Proteste spielte er eine wichtige Rolle.
Er hat radikale Aktionen für die Lösung der Frage der ukrainischen Unabhängigkeit befürwortete. Bereits als junger Mann organisierte Stepan Bandera mehrere Terroranschläge (der bekannteste davon war die Ermordung des polnischen Innenministers Bronisław Pieracki am 15. Juni 1934). Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, kam jedoch mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges frei. Im Februar 1940 stellte er sich an die Spitze des „revolutionären Flügels“ der OUN, der später nach seinem Anführer als „Bandera-Flügel“ bezeichnet wurde. Nach dem missglückten Versuch, in Lwow einen ukrainischen Staat auszurufen, wurde er am 30. Juni 1941 verhaftet und bis Dezember 1944 im Nazi-Konzentrationslager Sachsenhausen gefangen gehalten. Im Dezember 1944 lehnte er die ihm angebotene Zusammenarbeit mit Nazi-Deutschland ab und wurde durch den sowjetischen Agenten Bogdan Staschinski in München ermordet.
Der von Bandera angeführte OUN-Flügel hatte bereits 1942 versucht, eine von den Nazis unabhängige Armee für den Kampf für einen ukrainischen Staat aufzustellen. Ende des Jahres entstand die Ukrainische Aufständische Armee (UPA). Ihre ersten Kämpfe führte diese Partisanenarmee gegen deutsche Truppen und die Polnische Heimatarmee.
Besonders hervorzuheben dabei ist die Beteiligung der UPA am Holocaust und an Massakern an der polnischen Zivilbevölkerung in Wolhynien, bislang eine von den ukrainischen Nationalisten nur ungern und ambivalent eingestandene Tatsache.
Die UPA wurde von Roman Schuchewitsch (gefallen 1950) befähigt, einem ehemaligen Offizier des ukrainischen SS-Bataillons „Nachtigall“, der gleichzeitig auch der eigentliche Anführer der nationalistischen Partisanenbewegung war. Die wichtigsten Ereignisse des Widerstands und des Kampfes der UPA betreffen den Kampf gegen die sowjetischen Truppen und die Sowjetmacht in der Westukraine im Zeitraum von 1944 bis 1954.
Stepan Bandera, OUN und UPA waren also Kollaborateure der Nazis und in die grausame NS-Kriegs- und Vernichtungsmaschinerie integriert. Heute sind sie Kultikonen der neuen pro-westlichen Machthaber in der Ukraine und stellen aus unserer Sicht eine große Gefahr da. Und zwar nicht nur für die Ukraine. Denn die Heroisierung von Stepan Bandera sowie die Legalisierung des Faschismus als solches – mitten in Europa – ist eine der gefährlichen Tendenzen des 21. Jahrhunderts und ein lautstarkes Warnsignal für uns alle.
Übrigens:
Die Nazi-Bewegung „Rechter Sektor“, die u.a. durch besonders brutale Folterungen von Miliz auf dem Maidan sowie durch die Verbrennung der Menschen am lebendigen Leibe in Odessa bekannt geworden ist, sieht sich als Nachfolger der UPA.
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